16. März 2018

Chris­tina — ange­hende Fachinformatikerin

Am Freitag morgen schon freute ich mich auf unser erstes Wochen­ende hier in Finn­land. Gut gelaunt ging ich zur Arbeit, wo mich die übrig geblie­benen Lektüren vom gest­rigen Tag erwar­teten. Als ich damit fertig war, kam Katja mit einem Roll­wagen auf mich zu, in dem verschie­dene Unter­richts­ma­te­ria­lien lagen, unter anderem Übungs­hefte für Schüler und die entspre­chenden Exem­plare für die Lehrer, CDs, Comics und sogar ein Brett­spiel für die jüngeren Schüler. Katja erklärte mir kurz worum es bei der Aufgabe ging. Ich sollte die passenden Aufkleber mit Strich­codes und andere mit der Bezeich­nung des Unter­richts­fachs (das meiste war für Fran­zö­sisch) an den Gegen­ständen anbringen.

Kurz bevor ich das erle­digt hatte, kam Joachim ins Büro. Es ging ihm sicht­lich besser als am Dienstag. Mitt­ler­weile war ich etwas ange­schlagen, weshalb er mir freund­li­cher­weise seine Zink­ta­bletten über­ließ, die ihm beim Gesund­werden geholfen hatten.

Anschlie­ßend hatte zur Abwechs­lung Isto eine Aufgabe für mich. Er ist Mathe­ma­tik­lehrer und hilft gleich­zeitig in der IT Abtei­lung der Schule mit. Er brachte mir einen Stapel Blätter, auf die die Schüler der Jahr­gangs­stufen 3 bis 7 ihre Ergeb­nisse für den Känguru-Test notiert hatten. Diese werden manuell in ein Online-Portal über­tragen, was ich gewis­sen­haft tat. Hierbei musste ich an meine dama­lige Schul­zeit denken. Ich erin­nerte mich daran, dass wir den Känguru-Test 2008 in der Real­schule bereits im Compu­ter­raum, also online, ausge­füllt hatten…

Nichts­des­to­trotz hackte ich die Ergeb­nisse der Schüler inner­halb von 2 Stunden in die jeweils dafür vorge­se­henen Felder ein. Daraufhin bat mich Joachim für ihn eben­falls ein Doku­ment zur Arbeits­zeit­er­fas­sung zu erstellen, da er bisher keine Möglich­keit hat, seine Zeiten irgendwo einzu­tragen. Das Doku­ment, das die Buch­hal­tung nutzt, gilt nicht für seine Arbeits­zeiten. Zudem schickte mir Katja ein Excel Blatt mit einer Kosten­ab­rech­nung, wo verschie­dene Posten, wie beispiels­weise “Lern­ma­te­rial” aufge­führt wurde. Hier mussten noch ein paar Formeln zur Berech­nung der Mehr­wert­steuer etc. erstellt werden.

Nachdem ich alle bishe­rigen Aufgaben erle­digt hatte, klickte ich mich noch durch die Schul­home­page, wo fehler­hafte PDF-Dateien gefunden wurden. Diese sollte ich ausfindig machen und notieren. Dabei fielen mir noch ein paar andere Klei­nig­keiten auf.

Um 16 Uhr war schließ­lich Feier­abend. Heute hatten wir uns mit vier anderen ERASMUS Studenten verab­redet. Wir gingen zusammen Burger essen und einen Kaffee trinken, dannach verab­schie­deten wir uns und gingen zurück in unser Hotel. Dort ange­kommen redeten wir noch ein Weil­chen über unseren Tag und schnie­deten Pläne für’s Wochen­ende. Anschlie­ßend ging ich schlafen.

Lisa — ange­hende IT-Systemkauffrau

Mein letzter Arbeitstag der Woche begann wieder um 9 Uhr. Nachdem ich mich im Büro fertig gemacht habe, fragte mich eine Kollegin, ob ich denn die reser­vierten Bücher, CDs und DVDs für die anderen Stand­orte heraus­su­chen möchte. Natür­lich sagte ich gleich ja, doch wusste ich da noch nicht, dass es so viel Arbeit sein würde! Zum Glück half mir ein Kollege dabei. Obwohl wir zu zweit waren, brauchten wir knapp 2 Stunden dafür! Nachdem er alles zusam­men­ge­sam­melt hatten, brachten wir die Sachen zu der Station, von wo aus diese weiter verschickt werden.

Nach der Mittags­pause hatte ich eine kurze Anwei­sung von unserer Team­lei­terin, dass ich mich am Nach­mittag an den Service Desk und Kunden beraten sollte. Dies tat ich dann auch — leider spre­chen hier viele nur Finnisch, so war mein Stan­dard­satz: „Sorry, I only speak english“. Trotz dessen konnte ich vielen Kunden helfen 🙂

Nach getaner Arbeit machte ich mich auf den Weg zum Bahnhof, um den Zug nach Helsinki zu nehmen. Dort traf ich mich mit Nicole und Shirin. Zusammen warteten wir noch auf Chris­tina. Als wir voll­zählig waren machten wir uns auf den Weg, um 3 Erasmus Studenten aus Köln und einen aus Frank­reich zu treffen. Nach einer kurzen Vorstel­lung suchten wir uns einen nicht allzu teuren Burger­laden und lernten uns beim Essen etwas kennen. Danach gingen wir noch in ein kleines Kaffee, um den Abend ausklingen zu lassen.
Gegen 20 Uhr erreichten wir unser Hotel. Wir 4 Mädels saßen dann noch etwas zusammen und quatschten. Danach fiel ich totmüde ins Bett und fand bald darauf meinen erhol­samen Schlaf.

Nicole und Shirin- Azubis Medienkauffrau
Heute wurden wir in der Biblio­thek wieder mit einem heißen Kaffee/Tee und Keksen begrüßt, denn die Tempe­ra­turen waren über Nacht gesunken und jeder wollte sich erst einmal aufwärmen!
Nach dieser Stär­kung widmeten wir uns wieder unserem „Projekt“. Für die Buch­reihe „Text + Kritik“ mussten neue Etiketten gedruckt und anschlie­ßend an den Büchern ange­bracht werden. Da diese Arbeit den ganzen Vormittag einnahm, konnten wir uns erst nach dem Mittag­essen daran machen, jedes Buch einzeln neu in das EDV-System einzutragen.

Nach der Arbeit machten wir uns auf zum Haupt­bahnhof, wo wir Lisa und Chris­tina einsam­melten. Dort trafen wir auch vier weitere ERASMUS-Schüler. Drei Jungs aus Köln und einen aus Frank­reich, den wir bereits am Montag bei Omnia kennen­ge­lernt hatten. Gemeinsam suchten wir nach einem Restau­rant und entschieden uns nach langem Suchen für das „Naughty Burgers“. Dort hatten wir die Gele­gen­heit uns besser kennen zu lernen und uns auszutauschen.

Nach einer ausgie­bigen Mahl­zeit, die jedoch unsere Geld­beutel recht stark belastet hatte, ging es weiter zu einer Choco­la­terie. Als wir dort freund­lich gebeten wurden zu gehen, da das Café bereits um 19 Uhr schloss, machten wir uns gemeinsam auf den Weg zurück zum Haupt­bahnhof. Prak­ti­scher­weise konnten wir direkt in einen Zug einsteigen und verab­schie­deten uns in Leppä­vaara von den anderen, die noch einige Halte­stellen vor sich hatten.

Im Hotel ange­kommen, fielen wir direkt in unsere Betten und brachten eine sehr unru­hige und relativ schlaf­lose Nacht hinter uns, da das Zimmer, trotz abge­stellter Heizung, furchtbar warm war.