15. März 2024

Heute war es total span­nend! Der Wind hatte sich ein biss­chen gelegt, wofür es jetzt aber ab und an regnete. Aber zumin­dest konnte ich wieder ohne Bedenken mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren.

Ich war jedoch nicht lange an meinem mitt­ler­weile vertrauten Arbeits­platz, da ich heute den Tag mal als Schüler verbringen durfte. Mona brachte mich heute zu einer Schule, die circa 10 Minuten entfernt war und stellte mich dort Jana vor. Sie ist hier eine Lehrerin. Sie bot mir an, mich heute mit in ihren Unter­richt zu nehmen, was ich dankend annahm. Auch wenn der Unter­richt auf Schwe­disch abge­halten wurde, konnte ich dem trotzdem folgen, da ich das Glück hatte neben ein Mädchen gesetzt zu werden, welches auch Deutsch sprach. Sie erklärte mir also das Unter­richts­ge­schehen und wir bear­bei­teten ein paar Arbeits­auf­träge zusammen. Unser Auftrag war es mit der Hilfe von Word und Power­Point eine Art Bingo zu erstellen, da dieses die nächsten Tage für Kinder benutzt werden sollte. Ich lernte dabei einige neue Forma­tie­rungen, die ich bisher noch nicht kannte.

In der Zwischen­zeit gab es natür­lich auch Mittag­essen, was hier ein totaler Hit war! Es war nämlich keine Kantine oder ähnli­ches, sondern wie ein rich­tiges Restau­rant in einer Schule. Hier werden nämlich nicht nur kauf­män­ni­sche und tech­ni­sche Berufe ausge­bildet, sondern auch Köche/Köchinnen, Kellner:innen oder vieles mehr. Man wurde also von einem Kellner-Azubi in das “Restau­rant” und zu seinem Tisch geführt. Danach klärte er einen über die Aller­gene des heutigen Essens auf und fragte nach unseren Ernäh­rungs­weisen. Für mich gab es deshalb eine Pasta mit einem Bärlauch Pesto und gerös­teten Nüssen oben­drauf. Es hat wahn­sinnig lecker geschmeckt! Lange saß ich aber nicht vor meinem schnell geleerten Teller… der Nach­tisch ließ nicht lange auf sich warten: eine soge­nannte “Rocca-socca-mousse“. Niemand wusste genau, was es war, trotzdem waren wir uns alle einig, dass es super geschmeckt hat! Man kann sich kaum vorstellen, dass das alles alltäg­lich für die Schüler:innen hier ist. Und dann auch noch kostenlos und ohne irgend­eine Sonder­leis­tung zu erbringen. Es reicht die Tatsache, Schüler:in an dieser Schule zu sein!

Ein weiterer krasser Unter­schied war die Bezie­hung zwischen Lehr­kräften und Schüler:innen. Hier spricht sich nämlich jeder mit dem Vornamen an. Das schafft eine super Lernat­mo­sphäre. Man konnte deut­lich spüren, dass so alle besser am Unter­richt teilnahmen.

Als ich mich nach dem Tag kurz mit Jana darüber unter­halten habe, wie es mir denn gefiel, schnitten wir das Thema auch kurz an, da es mich total begeis­terte. Sie sagte, dass das hier überall so läuft und sie es persön­lich als total wichtig empfindet da es bewie­se­ner­maßen für eine viel bessere Atmo­sphäre im Klas­sen­raum sorgt, und dass so Lernen nicht nur den Schüler:innen mehr Spaß macht, sondern auch den Lehr­kräften, da sie die posi­tiven Reak­tionen ihrer Schüler:innen bekommen. Zusam­men­ge­fasst kann man also sagen, dass mein heutiger Tag — wie eigent­lich alle Tage bisher — ein voller Erfolg war! Ich freue mich jetzt schon riesig die nächste Arbeitswoche.