Sterben, Trauer und Tod: Themen in der BFS für Sozialpflege
Die Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse Sozialpflege erhielten bei vier Veranstaltungen Einblicke in die verschiedenen Aspekte des Sterbens, der Trauer und der Sterbebegleitung.
Dabei ging es im ersten Vortrag konkret um das Arbeiten zwischen Leben und Tod. In seinem Vortrag sprach Frank Lindner, der selbst im FlexPool Würzburg als Krankenpfleger und außerdem als Rettungssanitäter der Johanniter tätig ist, über seine Erfahrungen in der Notfallmedizin und Intensivpflege von Krebspatientinnen und ‑patienten. Er betonte er, wie wichtig es sowohl für Patientinnen und Patienten als auch für Fachkräfte ist, offen über Tod und Sterben zu sprechen. Nur so könne man emotionalen Stress und mögliche Traumata vermeiden. Lindner erzählte in diesem Zusammenhang von einer Schulung, bei der Rettungssanitäterinnen und ‑sanitäter sich einem toten Körper näherten, um diese Erfahrung in einem sicheren Rahmen zu verarbeiten. Schließlich appellierte er daran, das Leben aktiv zu genießen und dankbar zu sein. Schließlich gehöre der Tod zum Leben.
Die zweite Veranstaltung trug den Titel “Hospiz: Sterben in Würde”
Sibylla Baumann vom Juliusspital Hospiz in Würzburg stellte das Hospiz als Ort des würdevollen Sterbens vor. Dabei steht der Gedanke im Vordergrund, das Leben bis zum letzten Moment zu feiern. Im Hospiz werden Sterbende in einer familiären Atmosphäre begleitet und umsorgt, dabei legen alle großen Wert auf Selbstbestimmung und gegenseitiger Wertschätzung. Der Mensch stehe im Mittelpunkt!
Bei der dritten Session wurde “Der letzte Abschied: Umgang mit Tod und Trauer” thematisiert. Hilmar Schümann vom Beerdigungsinstitut „Abschied“ in Würzburg erklärte die Trauerarbeit und die Herausforderungen des Berufs, einschließlich der Betreuung von Hinterbliebenen und den Umgang mit Verstorbenen. Schümann erläuterte bürokratische Prozesse und erklärte die Bedeutung von Urnen, Särgen und anderen Bestattungsformen. Auch auf persönliche Fragen zur Arbeit mit Leichnamen und den damit verbundenen Emotionen ging er offen ein.
Schließlich bescshäftigten sich die Schülerinnen und Schüler mit dem “Phänomen Organspende: ein Mensch stirbt — ein anderer kann weiter leben”. Helmut Bach informierte im Namen des Gesundheitsamtes über Organspende und die Bedeutung der Hirntod-Diagnose. Er erklärte, wie wichtig es ist, sich Gedanken über Organspende zu machen und diese Entscheidung zu dokumentieren. Bach ermutigte die Schülerinnen und Schüler, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und ihre Entscheidung in einem Organspendeausweis festzuhalten, um ihre Angehörigen im Falle des Falles zu entlasten.
Insgesamt war diese traurige Themenreihe eine Bereicherung für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit vielen Denkanstößen für den beruflichen, aber auch privaten Alltag.
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