Bayernweiten Lehrerfortbildung im Bereich Automobilkaufleute
Im Juni 2025 fand an der Klara-Oppenheimer-Schule in Würzburg die Bayernweite Lehrerfortbildung im Bereich Automobilkaufleute statt, die sich durch einen Mix aus fachlichen Inhalten, praxisorientierten Einblicken und intensivem kollegialem Austausch auszeichnete.
Eröffnung und thematische Einführung
In der Eröffnung unterstrichen Herr Sierl (Schulleiter der Klara-Oppenheimer-Schule) und Herr Münich (Regierung von Unterfranken) die Bedeutung der kontinuierlichen Fortbildung der Lehrkräfte. Im anschließenden Plenum moderierten Herr Steigerwald (Klara-Oppenheimer-Schule) und Herr Schauer (B4 Nürnberg) einen offenen Austausch zu aktuellen Herausforderungen und Themen im schulischen Alltag, insbesondere hinsichtlich der Digitalisierung, Prüfungsmodalitäten und der zunehmenden Heterogenität der Lernenden.
Fachlicher Schwerpunkt: Praxis und Recht im Automobilsektor
Zentrales Element der Fortbildung war die enge Verzahnung von Theorie und Praxis. Aus diesem Grund erfolgte eine Exkursion zur Autohaus Gruppe Spindler. Neben einem Einblick in die aktuellen Anforderungen an die betriebliche Ausbildung ermöglichte eine Führung durch das Karosserie- und Lackierzentrum der Autohaus Gruppe Spindler einen unmittelbaren Praxisbezug. Die Lehrkräfte konnten unter Leitung von Frau Then (Personalleiterin) und Herrn Illig (gewerblicher Ausbildungsleiter) aktuelle Reparaturverfahren, den Einsatz innovativer Werkstoffe sowie moderne Lackiertechnologien im Rahmen der Reparatur von Unfallschäden in der Werkstatt im Detail sehen.
Weiterer Höhepunkt der Exkursion zur Autohaus Gruppe Spindler war der Fachvortrag zur Unfallabwicklung, der von Herrn Rumpel (Kfz-Sachverständigenbüro Laug-Rumpel GmbH) und Herrn Siegert (CORNEA FRANZ Rechtsanwälte) gestaltet wurde. Die Teilnehmenden erhielten fundierte Einblicke in die Schnittstellen zwischen Gutachterwesen und Kfz-Recht, wobei praxisrelevante Fallbeispiele die Komplexität der Schadenregulierung und die Bedeutung rechtssicherer Dokumentation verdeutlichten.
Netzwerk, Kultur und kollegialer Austausch
Der erste Fortbildungstag klang mit einer Stadtführung aus, was nicht nur den informellen Austausch förderte, sondern auch das kollegiale Netzwerk unter den Teilnehmenden stärkte.
Innovationen im Agenturgeschäft und Prüfungswesen
Der zweite Fortbildungstag begann mit einem Vortrag zum Thema „Das Agenturmodell im Kfz-Handel – Chancen und Risiken“ durch Herrn Schröttle (Center- & Verkaufsleiter) und Herrn Schneider (Verkaufsberater PKW Neufahrzeuge) bei Emil Frey Mainfranken. Die Referenten beleuchteten die aktuellen Herausforderungen und Perspektiven des Agenturgeschäfts im Automobilhandel, insbesondere im Kontext der Transformation hin zu digitalisierten Vertriebsstrukturen und veränderten Kundenanforderungen.
Zurück an der Klara-Oppenheimer-Schule informierten Frau Salem (Regionalkoordinatorin IHK AusbildungsScouts) und Herr Wenig (Auszubildender der Autohaus Gruppe Spindler) über das Projekt „IHK AusbildungsScouts“, bei welchem aktuelle Auszubildende einen authentischen Einblick in das System der beruflichen Bildung geben, um dadurch mehr junge Menschen für eine Ausbildung im dualen System zu begeistern. Anschließend berichtete Frau Brückner (IHK Würzburg-Schweinfurt) über Neuerungen im Prüfungswesen. Im Fokus standen die aktuellen Entwicklungen bei der Gestaltung von Abschlussprüfungen, die Integration betrieblicher Inhalte sowie die Anforderungen an die Prüfungsorganisation.
Abschluss und Ausblick
Die Fortbildung endete mit einer Feedbackrunde, in der die Teilnehmenden die Relevanz der behandelten Themen, die gelungene Verbindung von Theorie und Praxis sowie die Organisation und Durchführung der Lehrerfortbildung hervorhoben. Die Veranstaltung setzte Impulse für die Unterrichtspraxis und stärkte die Kooperation zwischen Schule, Wirtschaft und externen Fachpartnern. Ein besonderer Dank gilt allen Referentinnen und Referenten sowie den beteiligten Unternehmen für ihre Unterstützung und die spannenden Einblicke in ihre Arbeitswelt.