ERASMUS: Technik, Kultur und Freund­schaft — Austausch auf den Åland-Inseln

Neun Schüler desFach­be­reichs IT hatten im Rahmen des Erasmus+ Programms die beson­dere Gele­gen­heit, eine Projekt­woche auf den finni­schen Åland-Inseln zu verbringen. Ziel des Austauschs war die Zusam­men­ar­beit mit dem Yrkes­gym­na­sium in Marie­hamn an einem IT-Projekt rund um Wetter­daten und IoT – einge­bettet in eine Woche voller inter­na­tio­nalem Austausch, kultu­reller Entde­ckungen und gemein­samer Erlebnisse.

Die Anreise führte die Gruppe durch die beein­dru­ckenden Land­schaften Skan­di­na­viens: Wälder, tief­blaue Seen und die Weite des Nordens beglei­teten die Schüler auf dem Weg zur Insel­gruppe in der Ostsee. Bereits hier entstand ein erstes Gefühl dafür, wie beson­ders diese Woche werden würde. Nach der Ankunft blieb zunächst Zeit, die Haupt­stadt Marie­hamn in aller Ruhe zu entde­cken. Die gemüt­liche Klein­stadt mit ihrer char­manten Holz­haus­ar­chi­tektur und mari­timem Flair bot den idealen Rahmen, um sich zu akkli­ma­ti­sieren und in das Insel­leben einzutauchen.

Im Mittel­punkt der Woche stand ein gemein­sames IT-Projekt: die Konzep­tion und Umset­zung einer Wetter­in­for­ma­tions-Website bzw. Web-App, die Wetter­daten aus selbst­ge­bauten IoT-Geräten bezieht, spei­chert und über ein modernes Frontend zugäng­lich macht. Bereits beim ersten Besuch im Yrkes­gym­na­sium zeigte sich die Aufge­schlos­sen­heit und Herz­lich­keit der finni­schen Schüler und Schü­le­rinnen. In inter­na­tio­nalen Teams machten sich die Schüler und Schü­le­rinnen daran, das komplexe Vorhaben umzu­setzen. Dabei über­nahm jede Gruppe einen spezi­fi­schen Teil­be­reich: von der Hard­ware­ent­wick­lung über die Backend-Logik bis hin zur Gestal­tung der Benutzeroberfläche.

Täglich traf man sich zu kurzen Scrum-Meetings, in denen der Fort­schritt bespro­chen, Heraus­for­de­rungen analy­siert und neue Aufgaben verteilt wurden. Die Arbeits­at­mo­sphäre war geprägt von Eigen­in­itia­tive, Team­geist und einer ange­nehmen Mischung aus Ernst­haf­tig­keit und Humor.

Abseits der Projekt­ar­beit sorgten viel­fäl­tige Frei­zeit­ak­ti­vi­täten für Abwechs­lung und stärkten das Mitein­ander. Beson­ders eindrucks­voll war der Besuch von Schloss Kastel­holm, einem mittel­al­ter­li­chen Bauwerk, das einst als Verwal­tungs­zen­trum unter schwe­di­scher Herr­schaft diente. Beim Gang durch die alten Gemäuer konnte man die Geschichte Ålands förm­lich spüren. Ebenso faszi­nie­rend war der Ausflug zur Festungs­ruine Bomarsund, einem unvoll­endeten Baupro­jekt des russi­schen Zaren­reichs aus dem 19. Jahr­hun­dert. Die Ruinen liegen einge­bettet in eine atem­be­rau­bende Naturkulisse.

Ein sport­lich-entspanntes High­light war das von den finni­schen Gast­ge­bern orga­ni­sierte Fris­bee­golf-Turnier, eine in Finn­land sehr beliebte Frei­zeit­ak­ti­vität. In gemischten Gruppen warfen die Schüler ihre Discs durch den weit­läu­figen Küsten­park von Marie­hamn, lachten viel und vergaßen für ein paar Stunden alle Programm­punkte. Hier entstanden Gespräche fernab von Technik – über Musik, Schule, Zukunftspläne.

Dankbar blicken die Schü­le­rinnen und Schüler auf eine Woche zurück, die weit mehr war als eine schu­li­sche Veran­stal­tung. Sie war ein Erfah­rungs­raum für inter­kul­tu­relles Lernen, Team­ar­beit und tech­ni­sche Heraus­for­de­rungen. Dass Erasmus+ solche Begeg­nungen möglich macht, wurde allen Betei­ligten noch einmal sehr bewusst. Ohne diese Förde­rung wären viele dieser wert­vollen Erfah­rungen nicht denkbar gewesen. Mit neuen Freund­schaften im Gepäck, erwei­tertem tech­ni­schem Know-how und vielen Erin­ne­rungen an die weite finni­sche Insel­welt kehrte die Gruppe nach Würz­burg zurück – berei­chert, inspi­riert und moti­viert, Europa weiterhin gemeinsam zu gestalten.